Im Kampf gegen Corona
Starke Nachfrage nach den Produkten des ehemaligen Portfolio-Unternehmens Xenios AG
2008 investierten der Zukunftsfonds Heilbronn in Novalung, einen Hersteller von künstlichen Lungen, 2011 zudem in die Medos Medizintechnik AG, einen Hersteller von Systemen zur Blutförderung. Die beiden Unternehmen wurden später am Standort Heilbronn-Wohlgelegen zur Xenios AG fusioniert, 2016 verkaufte der Zukunftsfonds seine Anteile an die Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA. Aktuell ist das Unternehmen ein wichtiger Player im Kampf gegen Corona, wie die Heilbronner Stimme Anfang dieser Woche berichtete.
Die externen Beatmungsmaschinen Novalung sind demnach gefragt wie noch nie. Nachdem erste Maschinen bereits in der chinesischen Region Hubei zum Einsatz kamen, arbeitet das Unternehmen nach dem Aufflammen der weltweiten Pandemie inzwischen auf Hochtouren, wie Fresenius Sprecher Matthias Link gegenüber der Heilbronner Stimme äußerte: „Im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus verzeichnen wir eine deutlich höhere Nachfrage nach Novalung-Geräten und den für die einzelnen Behandlungen benötigten medizintechnischen Produkten.“ Die Produktion wurde deshalb stark ausgeweitet. Allerdings reicht das nicht aus, um die deutlich gestiegene Nachfrage zu decken“, so Link weiter.
Nach seinen Worten könne die Maschine ohnehin nur als Ergänzung zu den konventionellen Beatmungsgeräten betrachtet werden. Er gibt zu bedenken, dass der Einsatz von Novalung einer ausführlichen Einweisung und Schulung der Ärzte und des Pflegepersonals benötige, wozu es angesichts der Dauerbelastung des Klinikpersonals aktuell kaum Freiräume gebe. „Wir werden uns trotzdem darum bemühen, möglichst vielen Anfragen nachzukommen, damit diese lebenserhaltende Therapie möglichst vielen schwerkranken Patienten zuteilwird. Und wir arbeiten daran, diese Therapie mittelfristig noch breiter verfügbar zu machen“, so der Sprecher in der Heilbronner Stimme. Denn außer bei Patienten mit akutem Lungenversagen könne die Novalung-Therapie auch bei chronischen Atemwegserkrankungen eingesetzt werden.
Xenios bietet mit Novalung ein Verfahren an, mit dem Patienten mit Lungenversagen behandelt werden können. Das gilb somit auch für Patienten, die infolge einer Infektion mit dem Coronavierus einen entsprechend schweren Krankheitsverlauf aufweisen. Das Besondere ander Entwicklung des Heilbronner Unternehmens ist, dass mit seinem Gerät die Funktion der Lunge umgangen und das Blut der Patienten außerhalb des Körpers von Abfallstoffen befreit und mit Sauerstoff angereichert wird – wie bei einer künstlichen Lunge, nur in Form einer kleineren Anlage. In der Regel kommt die Maschine erst dann zum Einsatz, wenn die klassische Beatmungstherpaie nicht mehr ausreichen gut anschlägt. Novalung ist heute bereits in mehr als 50 Ländern weltweit erhältlich und wurde erst vor wenigen Wochen auch von der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassen. Trotz der Zugehörigkeit zum Fresenius-Konzern sind Verwaltung und Produktion der ehemaligen Xenios noch immer im Heilbronner Innovationspark Wohlgelegen angesiedelt und dort ein signifikanter Arbeitgeber.
Quelle: Heilbronner Stimme GmbH & Co. KG